2. Nov

Verhaltene Reaktionen auf Abschaffung des Ein-Kind-Zwangs


Mutter mit Einzelkind in Peking-Sanlitun. Foto: fmk

Mutter mit Einzelkind in Peking-Sanlitun. Foto: fmk

Die Auswirkung des Politikwechsel sind umstritten: Die Gesellschaft hat sich an kleine Familien gewöhnt

Peking. Die Kommunistische Partei stellt die Aufhebung der berüchtigten Ein-Kind-Politik in Aussicht – und gerade die Generation der Einzelkinder reagiert mit einem ordentlichen Schuss Zynismus: „Wenn man den Medien-Hype sieht, könnte man meinen, dass es jetzt Pflicht wird, zwei Kinder zu haben“, sagt die Journalistin Yan Yan. „Ich bin heilfroh, dass es nicht so ist!“ Sie selbst, in den 1980er-Jahren geboren, sei mit einem Kind völlig zufrieden. Mehr können sie und ihre Mann sich weder finanziell noch nervlich leisten, meint sie. Weiterlesen…

30. Okt

China sagt Merkel Hilfe für Ursprungsländer zu


Kanzlerin Merkel auf der Pressekonferenz mit Li Keqiang in Peking. Foto: fmk

Kanzlerin Merkel auf der Pressekonferenz mit Li Keqiang in Peking. Foto: fmk

 

Besuch der Kanzlerin in Peking steht im Zeichen der Flüchtlingskrise

Peking. Die chinesische Regierung hat sich gegenüber Kanzlerin Angela Merkel bereiterklärt, einen stärkeren Beitrag zur Überwindung der Flüchtlingskrise zu leisten. „Wir werden gerade angesichts des bevorstehenden Wintereinbruchs neue Hilfe anbieten“, sagte Premier Li Keqiang am Donnerstag in Peking nach Gesprächen mit der Bundeskanzlerin. China sei bereit, die Ursprungsländer der Flüchtlinge zu stärken und dort die Armut zu bekämpfen. Li lobte auch Deutschland: „Wir würdigen in dieser humanitären Krise das Engagement der betroffenen Länder, die Not der Flüchtlinge zu linden.“ Weiterlesen…

29. Okt

China schafft Ein-Kind-Politik ab


Chinesische Familie: Bald zwei Kids statt nur einem. Foto: fmk

Chinesische Familie: Bald zwei Kids statt nur einem. Foto: fmk

Alle Paare dürfen künftig zwei Kinder bekommen – Aktien der Hersteller von Babynahrung steigen

Peking. Der bekannte Regisseur Zhang Yimou wird sich ärgern. Im vergangenen Jahr erst hat die Familienplanungsbehörde seines Landes ihm eine Strafe von einer guten Million Euro aufgebrummt – weil seine Frau zwei Kinder zu viel geboren hat. Jetzt schafft China die berüchtigte Ein-Kind-Politik überraschend ab. „Alle Paare dürften künftig zwei Kinder haben“, teilte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei über die Nachrichtenagentur Xinhua mit. Die Kehrtwende in der staatlichen Familienplanung ist Teil des 13. Fünfjahresplans für die Entwicklung Chinas von 2016 bis 2020. Weiterlesen…

27. Okt

US-Kriegsschiff vor Südchina: harmloser, als es aussieht


USS Lassen (Foto der US-Marine)

USS Lassen (Foto der US-Marine)

Signal aus Washington: Wir behaupten unsere Dominanz im Pazifik

Peking. Amerika demonstriert seinen Vormachtanspruch im südchinesischen Meer: Die US-Marine hat am Dienstag einen Zerstörer in ein Gebiet geschickt, das China exklusiv für sich beansprucht. Die heftige Reaktion aus Peking ließ nicht lange auf sich warten. „Wir warnen die USA davor, unkontrolliert zu handeln und Unruhe zu stiften“, sagte Außenminister Wang Yi in Peking. Washington solle „seine Fehler erkennen und von provokativen Handlungen Abstand nehmen“, ließ sein Ministerium
mitteilen. Weiterlesen…

27. Okt

Kommentar: Ambitioniert, aber erreichbar


Den 12. Fünfjahresplan studieren!

Den 12. Fünfjahresplan studieren!

Peking. Der neue Fünfjahresplan für die chinesische Wirtschaft klingt eher wie eine Wunschliste als ein machbares Konzept. Abschaffung der Armut, Verringerung der Emissionen, intelligente Fabriken, eine harmonische Gesellschaft. Doch der Plan hat durchaus Sinn – und China kann ihn grundsätzlich auch umsetzen. Weiterlesen…

22. Okt

Nordkorea: Ekstase für den Führer


Fanatisierte Nordkoreanerin jubelt Kim Jong-un zu

Fanatisierte Nordkoreanerin jubelt Kim Jong-un zu

Diktator Kim Jong-un hat Nordkorea fest im Griff – und erlaubt sich zunehmend Drohungen gegen die Weltgemeinschaft

Pjöngjang. Die junge Frau reißt die Augen weit auf, so als wäre sie ungeheuer erschrocken. Es ist glühende Verehrung, die sie so intensiv packt, dass ihre Reaktion kaum von einem Schock unterscheidbar ist. Nur lange Übung ermöglicht es ihr, eine schwierige Kombination von Bewegungen exakt im Takt fortzusetzen, so wie es von ihr erwartet wird. Sie marschiert im Gleichschritt geradeaus, schaut dabei zur Seite und schwenkt zugleich zwei Puschel mit Plastikblumen. Weiterlesen…

21. Okt

Dienstleistungen retten Chinas Konjunktur


Konsumtempel in China

Konsumtempel in China (Shanghai)

Im dritten Quartal sackt das Wachstum weiter ab – jetzt hilft die Regierung mit Konjunkturprojekten

Peking. Die chinesische Wirtschaft schwächelt weiter – wenn auch auf hohem Niveau. Das Wachstum lag im dritten Quartal bei 6,9 Prozent und damit auf dem niedrigsten Wert seit der Weltfinanzkrise. „Höhere Ausgaben für Konjunkturförderung von Seiten der Regierung sind nun wahrscheinlich“, sagt Ökonom Zhong Dajun von dem privaten Wirtschaftsforschungsinstitut DJ Thinktank and Consulting in Peking. Premier Li Keqiang habe bereits angefangen, neue Infrastrukturprojekte zu genehmigen. Im vierten Quartal sei daher wieder mit stärkerem Wachstum zu rechnen. Weiterlesen…

15. Okt

Nordkorea: Ein Hauch von Markt


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Machthaber Kim erlaubt mehr Eigeninitiative – und setzt erstaunliche Kräfte frei

Pjöngjang. Die Stadt sieht bunt aus, modern. Pjöngjang im Jahr 2015 überrascht durch einen vertrauten Anblick: Zwischen den geometrisch angeordneten Betonblöcken laufen junge Leute mit Smartphones herum. In den vergangenen drei Jahren ist die nordkoreanische Hauptstadt deutlich lebenswerter geworden. Pjöngjang hat jetzt Radwege, viel Grün durchzieht die Straßen. Anlässlich der Feiern zum Gründungstag der regierenden Arbeiterpartei hängen an allen Kreuzungen rote Spruchbänder. Weiterlesen…