5. Jan

Geheimdienst entführt Buchhändler in Hongkong


Der Comic-Strip, mit dem die "Apple Daily" den Fall illustriert.

Der Comic-Strip, mit dem die “Apple Daily” den Fall illustriert.

Verlag hat Buch über Xi Jinping geplant – Peking macht kritische Geister mundtot

Peking. Der Hongkonger Verwaltungschef C.Y. Leung gilt eigentlich als Marionette der chinesischen Machthaber. Während der Studentenproteste vor einem guten Jahr hat er der Kommunistischen Partei eisern die Stange gehalten. Doch im Fall des Buchhändlers Lee Bo gehen ihm die Übergriffe des chinesischen Machtapparats nun wohl doch zu weit: „Die Rechte der Hongkonger Bürger müssen geschützt werden“, sagte er auf einer Pressekonferenz. „Freie Meinungsäußerung ist ein Grundrecht.“ Die Stadtregierung messe den Vorgängen hohe Bedeutung zu.

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3. Sep

China berauscht sich an seiner Armee


Militärparade zum Sieg über Japan zeigt hochmodernes Kriegsgerät, darunter eine neue Generation von Atomraketen

Xi Jinping schwitzt wie jeder andere, der bei 30 Grad in einem dunklen Mao-Anzug eine Stunde lang in der prallen Sonne stehen muss. Er regt jedoch keinen Gesichtsmuskel, gibt sich unnahbar, fast etwas unbeteiligt. Und doch konzentrieren sich 12.000 Elite-Soldaten und 40.000 Zuschauer auf diesen Mann: den Oberbefehlshaber der Volksbefreiungsarmee. Auf sein zackig gesprochenes Wort hin setzt sich eine Parade aller Truppengattungen der Volksbefreiungsarmee in Bewegung – zur Inspektion durch Xi hier am Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Weiterlesen…

14. Jun

Xi Jinping konsolidiert seine Macht


Nach der Verurteilung von Sicherheitschef Zhou baut Chinas starker Mann seine Stellung aus


Peking. Chinas Präsident Xi Jinping räumt derzeit seine letzten innerparteilichen Gegner aus dem Weg. Mit der Verurteilung des ehemaligen Geheimdienstchefs Zhou Yongkang in der vergangenen Woche hat Xi den Rücken frei für die nächste Stufe der Sicherung seiner Stellung. Die Sicherheitsorgane müssten „einen festen Glauben und absolute Loyalität“ gegenüber der Partei zeigen, verlangte Xi. Nur zwei Tage später hat das Gericht in Tianjin das Urteil über Zhou gefällt. Weiterlesen…

11. Jun

China schickt Spionagechef Zhou in den Knast


Zhou Yongkang war einer der mächtigsten Männer des Landes – bis es sich mit Präsident Xi angelegt hat

Peking. Der einstmals gefürchtetste Mann Chinas ist am Donnerstag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der Küstenstadt Tianjin hat den gefallenen Spitzenpolitiker Zhou Yongkang für schuldig befunden, seine Macht missbraucht und Bestechungsgelder angenommen zu haben. Das meldet am Abend die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Weiterlesen…

7. Jun

Vergebliches Leid


Kinder in China: Wäre die Geburtenrate ohne Zwang auch gesunken?

Kinder in China: Freiwillig weniger Geburten

Ein Soziologe nennt Chinas Ein-Kind-Politik „gescheitert und nutzlos“ – ohne die strengen Strafen hätten die Eltern ebenfalls weniger Nachwuchs gezeugt

Peking. Die Lehrerin Qin Yi war schockiert, als die Behörden von ihr Anfang dieser Woche plötzlich eine Abtreibung verlangten. Die schwangere Frau war von der Provinz Anhui in das weiter westlich gelegene Guizhou gezogen. In ihrer Heimat durften Qin und ihr Mann ein weiteres Baby zeugen, obwohl beide bereits Kinder aus früheren Ehen hatten. In Guizhou ist das nicht erlaubt. Weiterlesen…

4. Jun

„Unsere Gesellschaft ist eine leere Hülle“


Gedenkveranstaltung für Tiananmen-Opfer in Hongkong. Foto: Jess Yu / Shutterstock.com

Gedenkveranstaltung für Tiananmen-Opfer in Hongkong. Foto: Jess Yu / Shutterstock.com

Die „Tiananmen-Mütter“ fordern zum Jahrestag des Massakers von 1989 eine Aufarbeitung der Ereignisse – vorher könne China sich nicht weiterentwickeln

Peking. Die Mütter geben nicht auf. Auch 26 Jahre nach dem Trauma halten sie die Erinnerung wach. Soldaten haben mitten in Peking ihre Töchter und Söhne getötet – doch die Regierung verschweigt die Ereignisse. „Chinas Führung muss sich ihrer historischen Verantwortung stellen“, fordert die Gruppe der Tiananmen-Mütter dieser Tage in einem offenen Brief an die chinesische Regierung. „Die Opfer des Massakers können sonst nicht in Frieden ruhen.“ Weiterlesen…

6. Mrz

Volkskongress: China denkt um


In der Großen Halle des Volkes, Peking

In der Großen Halle des Volkes, Peking

Viele Jahre hat das Land den Schutz der Umwelt den Konjunkturzielen geopfert. Doch nun wandelt sich China zum grünen Vorreiter.

PEKING. Die Nennung der Konjunkturziele ist ein Ritual, das sich Jahr für Jahr wiederholt. Sie ist Teil der Regierungserklärung des chinesischen Premiers zur Eröffnung des Nationalen Volkskongresses. Der Regierungschef hält diese Rede immer Anfang März in der Großen Halle des Volkes in Peking. Doch hinter der immer gleichen Form der Darbietung mit Marschmusik und roten Fahnen verstecken sich in diesem Jahr echte Neuigkeiten. China denkt um. Weiterlesen…