27. Mai

„Die Erinnerung an Hiroshima darf nicht verblassen“


Obama spricht in Hiroshima

Obama spricht in Hiroshima


Obama besucht als erste US-Präsident den Ort des ersten Atombombenabwurfs – und fordert eine kernwaffenfreie Welt. Kritiker werfen ihm Scheinheiligkeit vor: Seine Friedensbotschaft fällt in eine Zeit rapider Aufrüstung.

Hiroshima. Einige wenige Bewohner der Friedensstadt lehnen Obamas Besuch ganz entschieden ab. Rechtsradikale, die sich selbst die „Aufrichtigen Untertanen des Kaisers“ nennen, kurven in einem komplett schwarz lackierten Reisebus in der Nähe der Atombombengedenkstätte durch Hiroshima. An den Seiten des Gefährts prangen riseige japanischen Fahnen. Weiterlesen…

21. Sep

Japans Militärgesetz weckt Angst bei den Nachbarn


Schiffe der japanischen Marine am Kai in Hiroshima.

Schiffe der japanischen Marine am Kai in Hiroshima.

Tokio kann künftig weltweit Truppen einsetzen – China sieht darin die Vorstufe zu Aggressionen

Peking/Tokio. Ein neues Gesetz zur Regelung von  Auslandseinsätzen der japanischen Armee löst in Ostasien leidenschaftliche Reaktionen aus. Kritiker sehen in der Freigabe von Kampfeinsätzen die Vorstufe zu einem neuen Militarismus, der die Spannungen in der Region erhöht. Die japanische Regierung hält die Neuregelung dagegen für unverzichtbar, um weltweit mehr Verantwortung zu übernehmen. In Kreisen um Premier Shinzo Abe gilt das Sicherheitsgesetz zudem als Schritt, um langfristig die eigene Position gegenüber den Nachbarländern Nordkorea, Russland und China zu stärken. Weiterlesen…

7. Sep

Streit um die Strahlung


Wie viel Radioaktivität ist gefährlich? Tokio will Bewohner in die evakuierten Gebiete zurückschicken

Vor dem Atomunfall hat er bei einer Cateringfirma gearbeitet, aber Yoichi Ozawa läuft heute einen Großteil seiner Zeit mit dem Geigerzähler durch die Provinz Fukushima und misst radioaktive Strahlung. „Diese schwarzen Ablagerungen sind immer verdächtig“, sagt er und deutet auf etwas am Rand der Landstraße, das auch eine verwaschene Bremsspur sein könnte. Tatsächlich klickt das Messgerät direkt darüber jedoch deutlich häufiger: 20 Mikrosievert pro Stunde, ein langfristig ungesunder Wert. „Das zeigt, dass diese Gegend noch längst nicht dafür geeignet ist, normal bewohnt zu werden.“ Weiterlesen…

3. Sep

Friedensgrüße aus Peking


Militärparade in Peking

Militärparade in Peking

China sendet widersprüchliche Signale – und riskiert damit einen neuen Rüstungswettlauf

 

Sieht so eine Friedensbotschaft aus? Die chinesische Führung präsentiert Soldaten im Stechschritt, scharfe Atomraketen und Schützenpanzer im Namen der Völkerfreundschaft. Präsident Xi Jinping sprach von Frieden, wollte mit der ersten Militärparade unter seiner Herrschaft vor allem eine Botschaft senden: China ist stark und fürchtet sich vor niemandem. Die Empfänger der Nachricht sitzen vor allem im Inland: Die Legitimation der Partei beruht vor allem aus der Fähigkeit, das Land vor Demütigungen zu schützen. Weiterlesen…

3. Sep

China berauscht sich an seiner Armee


Militärparade zum Sieg über Japan zeigt hochmodernes Kriegsgerät, darunter eine neue Generation von Atomraketen

Xi Jinping schwitzt wie jeder andere, der bei 30 Grad in einem dunklen Mao-Anzug eine Stunde lang in der prallen Sonne stehen muss. Er regt jedoch keinen Gesichtsmuskel, gibt sich unnahbar, fast etwas unbeteiligt. Und doch konzentrieren sich 12.000 Elite-Soldaten und 40.000 Zuschauer auf diesen Mann: den Oberbefehlshaber der Volksbefreiungsarmee. Auf sein zackig gesprochenes Wort hin setzt sich eine Parade aller Truppengattungen der Volksbefreiungsarmee in Bewegung – zur Inspektion durch Xi hier am Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Weiterlesen…

7. Aug

Angst vor dem Pikadon


Zeitgenössische Fotografie vom 6. August 1945: Die Explosion der Hiroshima-Bombe von der Hafenstadt Kure aus gesehen. Foto: Everett Historical

Zeitgenössische Fotografie vom 6. August 1945: Die Explosion der Hiroshima-Bombe von Kure aus. Foto: Everett Historical

Die Abschreckungswirkung von Hiroshima verblasst: 70 Jahre nach Hiroshima wächst die Bedrohung durch Atombomben

Tokio. Die Augenzeugen berichten übereinstimmend von einem grellen Blitz, mit dem das Unglück anfing, dann von einem Donnergrollen. Die Leidensgeschichten laufen ab diesem Nullpunkt auseinander, doch immer handeln sie von Verletzung, Krankheit und Tod. „Das Gebäude fiel über mir zusammen und ich wurde von einem schweren Balken eingeklemmt“, berichtete Chikae Matsumoto von den Minuten nach dem Abwurf der Bombe. Sie ging damals in die erste Klasse. „Ich schrie, so laut ich konnte. Einige Leute aus der Nachbarschaft halfen mir endlich heraus. Mein Gesicht, meine Arme und Beine bluteten.“ Weiterlesen…

22. Jul

Japans Regierung kämpft gegen Mauschelei der Firmen


Toshiba-Chef tritt nach Buchführungsskandal zurück – strengere Regeln sollen Imageschaden für Nippon abwenden

Peking. Der Chef des japanischen Elektro- und Nuklearkonzerns Toshiba ist zurückgetreten, nachdem jahrelange Bilanzfälschungen bei dem Unternehmen bekannt geworden sind. „Die Verfehlungen haben das Image von Toshiba nachhaltig beschädigt“, gab Hisao Tanaka am Dienstag in Tokio zu. Er entschuldigte sich wortreich und mit Verbeugungen bei den Aktionären und Mitarbeitern für die Verfehlungen. Auch zwei frühere Firmenchefs traten von ihren Vorstands- und Beraterposten zurück. Weiterlesen…

18. Jul

Japan zieht dem Raumschiff den Stecker


Stadion als RaumschiffTokios neues Vorzeige-Stadion sollte die teuerste Sportstätte der Welt zu werden – jetzt zieht die Regierung die Notbremse, gefährdet dadurch aber den Zeitplan

Tokio. Ein Raumschiff aus Star Wars? Ein überdimensionaler Fahrradhelm? Ein neuer Staubsaugroboter? Im Internet überbieten sich japanische Photoshop-Könner mit witzigen Umdeutungen eines Entwurfs für das Stadions für die olympischen Spiele 2020 in Tokio. Der Spott gilt einem Projekt, das innerhalb weniger Monate von Budget und Aufwand her völlig aus den Fugen geraten ist – und das jetzt möglicherweise lediglich als Kuriosität in der Geschichte der Olympia-Planung eingeht. Weiterlesen…