5. Aug

Zensoren jagen einen Käfer namens Xi



Was ein Biologe als große Ehre verstanden hat, wird zum Politikum

Peking. Der Zoologe Wang Chengbin ist ein glühender Verehrer von Xi Jinping. Er wollte dem chinesischen Staatspräsidenten Mitte dieses Jahres die höchste Ehre zuteilwerden lassen, die er sich als Wissenschaftler vorstellen kann. Wang benannte eine neu entdeckte Käferart nach Xi. Wang glaubte, den Namen des Politikers gemacht für die Ewigkeit tauglich gemacht zu haben. Er ahnte nicht, wie viel Ärger er sich mit seiner Entscheidung seitdem einhandeln würde. Weiterlesen…

27. Mai

„Die Erinnerung an Hiroshima darf nicht verblassen“


Obama spricht in Hiroshima

Obama spricht in Hiroshima


Obama besucht als erste US-Präsident den Ort des ersten Atombombenabwurfs – und fordert eine kernwaffenfreie Welt. Kritiker werfen ihm Scheinheiligkeit vor: Seine Friedensbotschaft fällt in eine Zeit rapider Aufrüstung.

Hiroshima. Einige wenige Bewohner der Friedensstadt lehnen Obamas Besuch ganz entschieden ab. Rechtsradikale, die sich selbst die „Aufrichtigen Untertanen des Kaisers“ nennen, kurven in einem komplett schwarz lackierten Reisebus in der Nähe der Atombombengedenkstätte durch Hiroshima. An den Seiten des Gefährts prangen riseige japanischen Fahnen. Weiterlesen…

16. Mai

„Ich habe meine Mutter auf dem Gewissen“


Plakat aus Zeiten der Kulturrevolution.

Plakat aus Zeiten der Kulturrevolution.

Vor 50 Jahren begann Chinas Kulturrevolution – eines der wahnwitzigsten sozialen Experimente der Menschheitsgeschichte. Sie hat in der chinesischen Psyche tiefe Spuren hinterlassen.

Peking. Er zitterte am ganzen Körper vor Angst, Zorn, Anspannung und Kälte. Zhang Hongbing hatte gerade seine Mutter beim Militärkommissar des Wohnblocks angezeigt. Nun wartete er in einer Ecke zusammengekauert auf ihre Verhaftung. Er hielt das Verbrechen der Mutter für ungeheuerlich: Sie hatte schlecht über den Großen Vorsitzenden Mao geredet. Zhang liebte Mao Zedong glühend, viel mehr als seine Eltern. Er war 16 Jahre alt. Weiterlesen…

18. Apr

Schwieriger Drahtseilakt


Wer zu sehr in eine Richtung abweicht, riskiert Instabilität. Foto: Joe Gil / Shutterstock

Wer zu sehr in eine Richtung abweicht, riskiert Instabilität. Foto: Joe Gil / Shutterstock

China findet den richtigen Kompromiss zwischen Stimulus und Reformen

Peking. Die chinesische Regierung kann es derzeit niemandem recht machen. In Anbetracht der extrem verschiedenen Anforderung schlägt sie sich sehr gut, um ihre Hauptziele zu erreichen: einen stabilen Arbeitsmarkt und eine gleichmäßige Entwicklung der ärmeren Landesteile. Weiterlesen…

18. Feb

China verlegt Raketen auf umstrittene Insel


Vietnams Marine übt für den Fall chinesischer Übergriffe. Foto: Shutterstock

Vietnams Marine übt für den Fall chinesischer Übergriffe.

Stellvertreter-Konflikt mit den USA im Südchinesischen Meer

 

Peking. Das chinesische Militär stationiert Boden-Luft-Raketen in einem umstrittenen Seegebiet. „Auf der Insel Yongxing wurden Raketenbatterien installiert“, teilte das taiwanische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Taiwan gehört zusammen mit Vietnam zu den Ländern, die die betreffende Inselgruppe für sich beanspruchen. „Angesicht der Ausdehnung chinesischer Militärpräsenz in der Region fordern wir alle Seiten auf, Frieden und Stabilität zu wahren“, so die Regierung in Taipei. Weiterlesen…

16. Feb

Wirtschaft in Fernost bremst weiter ab


Shopping- und Bürokomplex Galaxy Soho in Peking: In Japan lahm der Verbrauch, in China boomt er.

Shopping- und Bürokomplex Galaxy Soho in Peking: In Japan lahm der Verbrauch, in China boomt er.

In China und Japan verpuffen die Konjunkturprogramme – auch Autoindustrie hat zu kämpfen

Peking. Neue Hiobsbotschaften aus Asien: Sowohl in China als auch in Japan geht das Wachstum weiter zurück. Aktuellen Zahlen aus Tokio zufolge ist die japanische Volkswirtschaft gegen Ende des vergangenen Jahres kräftig geschrumpft. Unterm Strich kam für 2015 nur ein winziges Plus von 0,4 Prozent heraus. Vor allem der private Konsum hat enttäuscht, denn die erhofften Lohnzuwächse sind weitgehend ausgeblieben. Das Wachstum war in Japan hauptsächlich vom Außenhandel getragen. Weiterlesen…

7. Feb

Die kleinen Feueraffen kommen


Das Jahr des Affen beginnt! Schild im Dschungel bei Xishuangbanna, Yunan. Foto: fmk

Das Jahr des Affen beginnt! Schild im Dschungel bei Xishuangbanna, Yunan. Foto: fmk

Astrologie: Chinesische Eltern wollen ihr Kind möglichst nach dem kommenden Montag auf die Welt bringen

Peking. Liao Xiaomei ärgert sich etwas. „Jetzt ist es noch auf dem Schwanz der Ziege geboren!“, sagt die 31-Jährige über ihr Baby, das sie natürlich trotz des ungünstigeren Tierzeichens abgöttisch liebt. Mit dem „Schwanz der Ziege“ meint sie die letzten Tage des alten Jahres nach dem chinesischen Mondkalender, das im Zeichen der Ziege steht. Es endet am 8. Februar – dann beginnt das günstigere Affen-Jahr. Bei dem Ärger über die haarscharf zu frühe Geburt geht es ihr vor allem um das Glück ihrer Tochter: „Affen haben es leichter, sie sind extrovertierter und lustiger.“ Weiterlesen…

25. Jan

Nordkorea: Treue Kommunisten genießen Suff ohne Kater


Genialer Erfinder: Kim Jong-un

Genialer Erfinder: Kim Jong-un

Peking. Fester Glaube macht bekanntlich wahlweise krank oder gesund. Das gilt auch für den Glauben der Nordkoreaner an ihre Staatspropaganda – und die verspricht künftig üppigen Alkoholgenuss ohne Kater. Damit hat sich für linientreue Kommunisten ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum klassenlosen Glück erledigt. Schließlich trinken sich die Genossen gerne einmal die Tage schön, an denen der Sozialismus dann doch etwas grau wirkt. Die Geheimzutat von „Koryo-Branntwein“ sei sechs Jahre alter Ginseng, berichtet die „Pjöngjang Times“. Das samtige Aroma schmeichele auf der Zunge – Kopfschmerzen und Mattigkeit am folgenden Tag gehören jedoch der Vergangenheit an. Weiterlesen…