14. Aug
Zu groß, zu schnell, zu gierig
Die Ursachen der Explosion von Tianjin zeigen Systemmängel in China
Die Katastrophe in der chinesischen Hafenstadt Tianjin zeigt zwei Grundprobleme der chinesischen Entwicklung: einen Mangel an wirksamer Aufsicht und die Folgen extrem schnellen Wachstums. Präsident Xi Jinping verspricht zwar schon seit Amtsantritt an beiden Fronten Abhilfe: Er will die Bestechlichkeit bekämpfen und die Entwicklung nachhaltiger machen. Doch der Anspruch seiner Partei auf Alleinherrschaft blockiert an vielen Stellen den Fortschritt. Weiterlesen…
7. Aug
Die Abschreckungswirkung von Hiroshima verblasst: 70 Jahre nach Hiroshima wächst die Bedrohung durch Atombomben
Tokio. Die Augenzeugen berichten übereinstimmend von einem grellen Blitz, mit dem das Unglück anfing, dann von einem Donnergrollen. Die Leidensgeschichten laufen ab diesem Nullpunkt auseinander, doch immer handeln sie von Verletzung, Krankheit und Tod. „Das Gebäude fiel über mir zusammen und ich wurde von einem schweren Balken eingeklemmt“, berichtete Chikae Matsumoto von den Minuten nach dem Abwurf der Bombe. Sie ging damals in die erste Klasse. „Ich schrie, so laut ich konnte. Einige Leute aus der Nachbarschaft halfen mir endlich heraus. Mein Gesicht, meine Arme und Beine bluteten.“ Weiterlesen…
27. Jul
Chinas Börsenkurse geraten erneut ins Rutschen
Regierungseingriffe zur Stützung des Marktes nutzen sich ab
Peking. Nach einer ruhigeren Woche geht es am chinesischen Aktienmarkt wieder stürmisch zu. Am Montag fiel der führende Index Shanghai Composite um beachtliche 8,5 Prozent. „Die Sorgen um China sind zurück“, kommentieren Analysten des Bankhauses Barclays Capital. Die Verluste hätten noch höher ausgefallen können. Die chinesische Börse hat jedoch automatische Stoppmechanismen eingebaut, die allzu steile Stürze abfangen. Weiterlesen…
22. Jul
Ein Polizist drückt dem Künstler einen neuen Pass in die Hand: „Das ist Deiner!“
Peking. Der chinesische Star-Künstler Ai Weiwei kann sein Land wieder verlassen. „Ich habe heute einen Pass bekommen!“, schrieb er auf Sozialmedien. Die Behörden hatten seine Reisedokumente im Jahr 2011 eingezogen – offenbar, um seinen internationalen Einfluss zu dämpfen. Ein Vertreter der Polizei habe ihm den Pass mit den Worten ausgehändigt: „Das ist Deiner!“ Weiterlesen…
22. Jul
Japans Regierung kämpft gegen Mauschelei der Firmen
Toshiba-Chef tritt nach Buchführungsskandal zurück – strengere Regeln sollen Imageschaden für Nippon abwenden
Peking. Der Chef des japanischen Elektro- und Nuklearkonzerns Toshiba ist zurückgetreten, nachdem jahrelange Bilanzfälschungen bei dem Unternehmen bekannt geworden sind. „Die Verfehlungen haben das Image von Toshiba nachhaltig beschädigt“, gab Hisao Tanaka am Dienstag in Tokio zu. Er entschuldigte sich wortreich und mit Verbeugungen bei den Aktionären und Mitarbeitern für die Verfehlungen. Auch zwei frühere Firmenchefs traten von ihren Vorstands- und Beraterposten zurück. Weiterlesen…
18. Jul
Bayern entfacht in China das Fußball-Fieber
Das Team aus München siegt in Peking 4:1 über Valencia – und fördert unabsichtlich einen Plan des Staatspräsidenten
Peking. Das Vogelnest, Pekings Olympiastadion, tobte, als die Spieler des FC Bayern München am Freitagabend um halb acht Uhr abends auf das Spielfeld liefen. Fanclubs aus dem ganzen Land waren geschlossen angereist und hatten Transparente mitgebracht – auch mit deutschen Sprüchen, darunter „mir san mir“ in blau-weiß-roten Buchstaben. Weiterlesen…
18. Jul
Japan zieht dem Raumschiff den Stecker
Tokios neues Vorzeige-Stadion sollte die teuerste Sportstätte der Welt zu werden – jetzt zieht die Regierung die Notbremse, gefährdet dadurch aber den Zeitplan
Tokio. Ein Raumschiff aus Star Wars? Ein überdimensionaler Fahrradhelm? Ein neuer Staubsaugroboter? Im Internet überbieten sich japanische Photoshop-Könner mit witzigen Umdeutungen eines Entwurfs für das Stadions für die olympischen Spiele 2020 in Tokio. Der Spott gilt einem Projekt, das innerhalb weniger Monate von Budget und Aufwand her völlig aus den Fugen geraten ist – und das jetzt möglicherweise lediglich als Kuriosität in der Geschichte der Olympia-Planung eingeht. Weiterlesen…
16. Jul
Wie gehen wir mit diesem China um?
Die deutsche Wirtschaft hat ihr Schicksal mit der Wachstumswirtschaft in Fernost verbunden – und muss nun schwierige Zeiten durchstehen
Peking. Es lässt sich nur vermuten, wie viel Geld deutsche Firmen wirklich in China investiert haben – keiner führt darüber Buch. Doch wenn ein Unternehmen wie Volkswagen jedes dritte Auto in dem Schwellenland absetzt und Daimler dort einen Vorstand installiert, dann ist klar, wie wichtig der Markt dort für die deutsche Industrie ist. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel tourt derzeit mit 65 Top-Managern im Gefolge durch das fernöstliche Land. Weiterlesen…