10. Jun
Das Friedenssymbol und der Betonkommunist
Xi Jinping empfängt Aung San Suu Kyi – eine Kollision von Gegensätzen
Peking. So eine wie Aung San Suu Kyi hätte Xi Jinping im eigenen Land vermutlich ins Gefängnis gesteckt und lange, lange Zeit nicht wieder herausgelassen. Schließlich sitzt auch der Schriftsteller Liu Xiaobo in China ohne Hoffnung auf Freilassung im Knast. Liu trägt wie Suu Kyi den Friedensnobelpreis. Wie sie hat er sich für Demokratie und eine offene Gesellschaft eingesetzt. Weiterlesen…
9. Jun
Chinas Bahnexporteur drängt auf den Weltmarkt
Peking schafft per Mega-Fusion einen globalen Marktführer für Loks und Wagons – Premier Li persönlich garantiert günstige Finanzierung
Peking. Der Börsenstart verlief glanzvoll, Chinas neu geschaffener Bahnausrüster hat offensichtlich das Vertrauen der Investoren. Der Aktienkurs von CRRC stieg in Hongkong am Montag zeitweilig um 13 Prozent. Auch am Markt in Shanghai gewann das Papier stark an Wert. Die globale Expansion lege die Grundlage für steigende Gewinne, erklärten Analysten von Barclays Capital das Interesse der Anleger. Weiterlesen…
7. Jun
Ein Soziologe nennt Chinas Ein-Kind-Politik „gescheitert und nutzlos“ – ohne die strengen Strafen hätten die Eltern ebenfalls weniger Nachwuchs gezeugt
Peking. Die Lehrerin Qin Yi war schockiert, als die Behörden von ihr Anfang dieser Woche plötzlich eine Abtreibung verlangten. Die schwangere Frau war von der Provinz Anhui in das weiter westlich gelegene Guizhou gezogen. In ihrer Heimat durften Qin und ihr Mann ein weiteres Baby zeugen, obwohl beide bereits Kinder aus früheren Ehen hatten. In Guizhou ist das nicht erlaubt. Weiterlesen…
5. Jun
Chinas unwahrscheinliche Energiewende
Der Treibhausgasausstoß des einstigen Klima-Außenseiters sinkt und sinkt
Peking. Alle Klimabemühungen sind vergeblich, weil China ohnehin den ganzen Planeten verpestet? Durchaus nicht. Aus Fernost kommen derzeit sogar deutliche Signale der Hoffnung. Der chinesische Ausstoß von Treibhausgasen ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres überraschend um fünf Prozent gefallen, wie Greenpeace aus offiziellen Daten abgeleitet hat. Im vergangenen Jahr waren die Emissionen bereits um ein Prozent zurückgegangen. Weiterlesen…
4. Jun
„Unsere Gesellschaft ist eine leere Hülle“
Die „Tiananmen-Mütter“ fordern zum Jahrestag des Massakers von 1989 eine Aufarbeitung der Ereignisse – vorher könne China sich nicht weiterentwickeln
Peking. Die Mütter geben nicht auf. Auch 26 Jahre nach dem Trauma halten sie die Erinnerung wach. Soldaten haben mitten in Peking ihre Töchter und Söhne getötet – doch die Regierung verschweigt die Ereignisse. „Chinas Führung muss sich ihrer historischen Verantwortung stellen“, fordert die Gruppe der Tiananmen-Mütter dieser Tage in einem offenen Brief an die chinesische Regierung. „Die Opfer des Massakers können sonst nicht in Frieden ruhen.“ Weiterlesen…
2. Jun
Schiff sinkt auf dem Yangtze: über 400 Tote befürchtet
Auf dem längsten Fluss Chinas, dem Changjiang oder Yangtze, ist am Samstagabend ein Passagierschiff gekentert. Staatsmedien zufolge befanden sich 458 Menschen an Bord, von denen sich nur 13 retten konnten. Der Verbleib der anderen ist unbekannt. Weiterlesen…
1. Jun
Peking macht Propaganda gegen Raucher
Hohe Bußgelder und Nachbarschaftspatrouillen sollen die Bürger von ihrem Laster abhalten
Peking. Der Qualm ist überall, und keiner der Raucher fühlt sich im Unrecht. „Spinnst Du?“, fragt der Gast eines edlen Peking-Ente-Restaurants, ein Herr Mitte 50 im weißem Hemd zur Anzughose, die Frau am Nachbartisch im Designer-Kostüm – weil die ihn aufgefordert hat, seine Zigarette auszumachen. Doch dann besinnt er sich eines Besseren und drückt die Kippe im Aschenbecher aus. Sie bedankt sich mit einem Lächeln. Weiterlesen…
30. Mai
Auf den japanischen Inseln rumpeln mehr Vulkane als in jedem anderen Land – auch Tokio ist bedroht
Peking. An der Südspitze Japans ist ohne Vorwarnung ein Vulkan ausgebrochen. Am Freitagvormittag hat der 650 Meter hohe Berg Shindake seine Spitze abgesprengt und eine neun Kilometer hohe Rauch- und Aschewolke in den Himmel geschickt. Den 137 Bewohnern und Touristen, die sich auf der Vulkaninsel Kuchinoerabu befunden haben, ist nichts passiert. Fährschiffe haben sie abgeholt und auf Nachbarinseln gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Eine heiße Wolke aus Gas, Staub und Asche ergießt sich derzeit an der Südwestseite des Berges hinunter ins Meer. Weiterlesen…